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Geschichte der Evangelischen Kirche Birwinken

Kirche Birwinken

Unsere Kirche ist eines der ältesten und schönsten Bauwerke der näheren und weiteren Umgebung.

Wann und auf wessen Veranlassung die Kirche gebaut wurde, kann nicht mehr festgestellt werden. Sie wird im Jahr 1275 erstmals erwähnt. Die anlässlich der Innen- und Aussenrenovation im Jahr 1968 durchgeführten Grabungen im Innern des Kirchenraums ergaben, dass die heutige Kirche die dritte ist, welche an diesem Standort erstellt wurde.

Der erste Bau muss spätestens im 12. Jahrhundert erfolgt sein. 1485 sprachen Abgeordnete der Kirchgemeinde bei ihrem Bischof in Konstanz vor und baten um die Erlaubnis, zum Wiederaufbau der zu Beginn des 14. Jahrhunderts erweiterten und nun abgebrannten Kirche in der ganzen Diözese Geld sammeln zu dürfen. Das Sammelergebnis für den Neubau muss gut ausgefallen sein, denn die Kirche konnte schöner und grösser wieder aufgebaut werden.

Am gotischen Bau aus dem 15. Jahrhundert wurden im Laufe der Zeit verschiedenste, zum Teil umfassende Renovationen vorgenommen. Diese lassen sich anhand der in der Turmkuppel gefundenen Dokumente seit 1800 genauestens verfolgen. Bei der Aussenrenovation von 1999 wurden diese Dokumente kopiert und in einer Schrift zusammengefasst und veröffentlicht. Sie ist bei der Kirchgemeinde Birwinken erhältlich.

Die schöne Kanzel trägt die Jahreszahl 1623; eine Kirchenuhr lässt sich schon für das Jahr 1650 nachweisen. Das Sakramentshäuschen mit spätgotischer Schmiedekunst stammt gar aus dem Jahr 1484. Bei der Renovation von 1770 wurde die wunderbare Rokokodecke eingesetzt. Während der umfassenden Aussen- und Innenrenovation von 1967/68 wurden alle im Laufe der Zeit erstellten stilfremden Bauteile entfernt. Das Südportal wurde zugemauert und die Orgel, die als Emmentaler Hausorgel 1948 angeschafft worden war, wurde gänzlich restauriert und fand ihren Platz neu auf der Empore. Zu erwähnen ist die aus dem Jahr 1497 stammende Marienglocke, heute „Silberglöggli“ genannt. Es ist die älteste und einzige Glocke im Thurgau, die die Jungfrau Maria ehrt. Die rings um die Glocke laufenden Worte rufen ins Dorf hinab:

„ hilf maria muoter gottes zel hab in diner huot, was ich uiber schel“.

Seit 1968 steht die Kirche unter Denkmalschutz.

Die Birwinker Gemeinde wurde 1529 reformiert, und seit 1578 predigt der jeweilige Pfarrer von Langrickenbach regelmässig auch in dieser Kirche. Im Jahr 2008 schlossen sich die Gemeinden Birwinken und Langrickenbach zur Kirchgemeinde Langrickenbach-Birwinken zusammen.